Tierbücher

Bücher die sich um Tiere drehen: Fachbücher, Sachbücher, Romane.....

Alphabetisch nach Autoren-Name sortiert

Katze
Katze

18.06.2020

Werner Dr. Med. Vet., Ulrike

 

Sorgenkätzchen

ISBN: 978-3-328-10056-0

Dr. Werner betreibt eine mobile verhaltenstherapeutisch Praxis im Großraum Berlin.

Im Buch Sorgenkätzchen beschreibt sie Fälle aus ihrer Praxis – wie der Buchtitel schon andeutet von Katzenpatienten. Manche der Fälle sind skurril, etwa wenn sich der Kater mit neurologischen Ausfallerscheinungen als rollige Katze entpuppt. Andere sind traurig, wenn einem Katzenhalter z. B. die innenarchitektonische Gestaltung wichtiger ist als das Wohl der Katzen, diese aber auch nicht abgeben möchte. Manche sind traurig, wenn etwa einer Katze nicht mehr geholfen werden kann. Viele Fälle haben aber Lösungen, die den Katzen und den Haltern ein glückliches Miteinander sichern.

Beeindruckend ist, mit welchem detektivischen Spürsinn zum Teil an die Fälle herangegangen werden muss.

Ein häufiges Problem ist Unsauberkeit (urinieren/markieren in der Wohnung). Die Ursachen der Unsauberkeit können so zahlreiche sein, wie die vorgestellten Katzen. Mit zum Teil detektivischem Spürsinn macht sich Fr. Dr. Werner auf die Suche nach den Gründen. Die Anamnese kann dabei Stunden dauern und mehrmalige Hausbesuche erforderlich machen.

In den vorgestellten Fällen erfährt der Leser neben den Ursachen Hinweise zur individuellen Lösung des Verhaltensproblems.

Halter sich oft bestimmter scheinbar eindeutiger Zusammenhänge nicht bewusst

Das Buch zeigt eindrucksvoll, dass hinter manchen klinischen Erkrankungen eigentlich Verhaltensthematiken stecken und wie wichtig die Arbeit der Verhaltenstherapeuten als Ergänzung zum TA sein kann. Fehler in der Haltung oder in der Mensch-Katzen-Beziehung werden vom Halter teilweise nicht erkannt und  können auch vom TA in der Praxis nur in seltenen Fällen aufgedeckt werden.

Das Buch ist in einem lockeren, unterhaltsamen Stil geschrieben.

Fazit: empfehlenswert.



Hundebücher
Hund

21.06.2020

 

Werner Dr. Med. Vet., Ulrike

 

Kann man den streicheln?

Buchnr.: 131257 8
Das Buch ist auch unter dem Titel:
„Der liebestolle Beagle und die 45 Nachthemden: und andere haarsträubende Fälle aus meiner Tierverhaltenspraxis“, ISBN 9783868824995 erschienen.
Dr. Werner betreibt eine mobile verhaltenstherapeutisch Praxis im Großraum Berlin.
Im Buch stellt sie einige verhaltenstherapeutische Fälle verhaltensauffälliger und verhaltensgestörter Hunden vor.
Wie im Buch Sorgenkätzchen wird deutlich, wie wichtig die Anamnese vor Ort, im normalen Umfeld des Tieres, ist. So schreibt sie zu einem Fall, bei dem der Halter lediglich „Leinenaggression draußen“ als Problem angegeben hatten, sich dann aber heraus stellte, dass die Hunde sich auch in der Wohnung extrem kontrollierend und aggressiv verhielten:

„Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich nicht ins Haus käme, nicht das Konzept einer mobilen Praxis für Verhaltensmedizin hätte. Was wäre mir alles entgangen, wenn diese Anamnese in irgendwelchen Praxisräumen stattgefunden hätte!“

Auch hier (wie in Sorgenkätzchen) wird deutlich, wie häufig die Tiere Spiegelbilder ihrer Menschen sind. Und das dies oft nur durch einen vor Ort-Termin erkennbar ist.
In manchen Fällen empfiehlt sie die Abgabe des Hundes, etwa, wenn der Hund aufgrund seiner (mangelnden) Sozialisation oder seines rassetypischen Verhaltens partout nicht in sein Umfeld passt. In diesem Zusammenhang werden auch die Problematiken von „Auslandshunde“ und „Hundevermehrer“ thematisiert.
Erschreckend ist, wie häufig Rüden zur Verhaltensänderung kastriert werden. Das Buch ist zwar aus 2013, ein grundlegendes Umdenken hat jedoch scheinbar noch nicht stattgefunden.
Das Buch ist in einem lockeren, unterhaltsamen Stil geschrieben.
Fazit: empfehlenswert.


Hundebücher
Hund

21.06.2020

Zimmermann, B.

Dr. Jekyll & Mr. Hund

ISBN: 9783132425132
Das Buch darf auf dieser Webseite natürlich nicht fehlen.
Eine Buchbeschreibung ist. z. B. beim Thieme Verlag einsehbar.
Hier: Das unveröffentlichte Vorwort - Wie alles begann
In Memoriam: Sina
Im Oktober 1999 musste meine Hündin eingeschläfert werden.
Nach wenigen Wochen besuchte ich das örtliche Tierheim „nur um einen Hund auszuführen und mal zu sehen“. Ich fragte gezielt nach dem Hund, der am wenigsten Gassi geführt wird. Ich wollte ja nur schauen….
Man drückte mir Jumpy in die Hand. Jumpy – weil sie ständig am Gitter hochsprang. Was wohl hauptsächlich daran lag, dass sie das mit dem Zwinger ziemlich ätzend fand.
Wir drehten also unsere Runde – oder besser: Sie drehte ihre Runde mit mir im Schlepptau. Dennoch war es um mich geschehen. Ich fand den Hund absolut Klasse. Und konnte gar nicht verstehen, wieso das Tierheim Jumpy als Katastrophenhund einstufte. Ok – sie war ein Altdeutscher Hütehund (eingestuft als Harzer Mix, vom Wesen her aber 100 % Westerwälder, wie ich viel später lernte) – aber Katastrophe?
Bekannt war: sie war ca. 1 Jahr alt, hatte bis dahin vorwiegend im Zwinger gelebt. Dem hatte sie irgendwann entkommen können und fachhundlich eine Herde Pferde zusammengetrieben und zusammengehalten. Das sie dabei eine massive Knieverletzung davongetragen hatte, habe ich erst viel später erfahren. Der Pferdebesitzer hatte veranlasst, dass jemand (Polizei? Tierheim?) den Hund einfing und abholt. Der eigentliche Besitzer wollte den Hund nicht zurück und so wechselte Jumpy vom alten Zwinger in einen neuen Zwinger.
Die nächsten Tage verbrachte ich damit Jumpy regelmäßigen zum Gassigang abzuholen und vor allem, Tierheim, Arbeitgeber und Lebensgefährte davon zu überzeugen, dass Jumpy bei uns einziehen musste - bzw. auf der Arbeitsstelle.
Irgendwann hatte ich alle überzeugt – oder vielleicht auch nur müde geredet. Jumpy zog ein. Als erstes bekam sie einen neuen Namen: Sina.
Dann begann die Erziehung. Sina konnte definitiv nichts. Sie war nicht stubenrein, sie stufte unsere Katzen als supertolles Spielzeug ein, Leinenführigkeit = Null etc. Und sie platzte vor Neugier auf die Welt.
Die meisten Sachen haben wir ziemlich schnell in den Griff (oder auf ein akzeptables Maß) bekommen. Was gar nicht ging: unsere Katzen. Irgendwann gab es die getrennte Wohnung: ein Bereich Hund – ein Bereich Katzen. Für alle unbefriedigend und nervenaufreibend. Mal abgesehen von einer verschobenen Kniescheibe, weil ich dem katzenjagenden Hund hinterher stürmte….. (und dann Angst hatte mit dem dicke Knie zum Arzt zu gehen: wer sollte denn die Bestie Gassi führen? Nach rund einem Monat, den sie bei uns war, war Leinenführigkeit noch im Aufbau….).
Was auch immer wieder auffiel: absolut spontane Aktionen: x Radfahrer fahren vorbei – Sina völlig ruhig. Dann kommt x+1 und sie stürmt hinterher …. Ähnlich Autos und… naja, vieles andere. Flexileine in der Hinterachse eines Autos verheddert; Hund auf der Autobahn; Radfahrer, die es nicht spaßig fanden gehütet zu werden…..
Ich habe meterweise Hundeerziehungsbücher gekauft; bin aus dem Hundeverein geflogen (weil die wilde Hilde die Ruhe in der Hundeschule störte und die Trainer überfordert waren); habe Hundetrainer kontaktiert; Hundeforen konsultiert….
Lange Rede kurzer Sinn: nichts half wirklich. Über einen bestimmten Punkt kamen wir einfach nicht hinaus.
Als dann irgendwann nur noch die Alternativ bestand: „Entweder der Hund ändert sich massiv oder er geht (und wird vermutlich eingeschläfert) bin ich durch Zufall auf eine Verhaltenstherapeutin aufmerksam gemacht worden (damals war das noch nicht so en vogue wie jetzt). Die tippte auf Schilddrüsenunterfunktion. Also Blutproben durch Tierarzt, Ergebnisse an Verhaltenstherapeutin gefaxt, Tierarzt meinte schonmal: alles gut. Verhaltenstherapeutin meldet sich nicht. Also keine SDU.
Monate später ruft die Verhaltenstherapeutin an: mein Fax war untergegangen. Substituieren….
Der Erfolg der Substitution ist im Buch beschrieben.
Was leider nicht hingehauen hat: das mit den Katzen. Wir waren auf dem besten Weg. Nur wusste ich damals nicht, dass am Anfang Rückfälle auftreten können. Und nach genauso einem beschlossen unsere Katzen, dass sie mit diesem falschen Mistvieh nichts mehr zu tun haben wollten – und ich konnte es verstehen. Sinas Annäherungsversuche (die nun Mal in einer Wohnung unvermeidlich sind) waren stürmisch – aber durchaus freundlich. Ich habe nie erlebt, dass sie irgendeine Katze verletzt hätte. Aber sie hat etliche Katzen (auch fremde) erwischt: aus dem Gebüsch gepfückt; im Vorbeigehen im Hausflur die Nachbarskatze aufgenommen, die im Katzenkorb lag und die ich übersehen hatte; fröhliches Katzen jagen bei einer wagemutigen Tierärztin und einer wagemutigen Hundesitterin…. . Katzen fand sie absolut toll – und Katzen fanden Sina absolut ätzend.
Aber ansonsten war sie unter Substitution ein richtig toller Hund geworden. Nach wie vor anspruchsvoll – also eher nichts für den örtlichen Hundeverein und die angeschlossene Hundeschule. Altdeutscher halt … Anspruchsvoll, zeitintensiv, kreativ.
Also habe ich mich weiter im I-Net getummelt – quasi für den Feinschliff. Da ich dort meine positiven Erfahrungen mit Substitution und der anfänglichen anderen Einschätzung des TA berichtet habe, ergab sich eine zunehmende Anzahl an Usern, die ähnliches berichteten, was wiederum andere dazu bewog, ihre Tierärzte dazu zu befragen. Daraus entwickelte sich eine umfangreiche Diskussion…..
Letztendlich sprach mich eine Verlegerin an, ob ich nicht ein Buch zur SDU schreiben möchte.
Ein Buch? Zu Schilddrüsenunterfunktion? Ich? Wie soll das den gehen?
Nun – es ging.