Datum:14.03.2020 / zu Gunsten der Verständlichkeit vereinfacht
Wie verändert sich der T3-Wert unter T4-Substitution bei einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund? Deutet ein konstanter oder fallender T3-Wert auf eine Umwandlungsstörung hin?
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Die Schilddrüse produziert im Normalfall ca. 80 % Thyroxin (T4) und 20 % Trijodthyronin (T3).
Der Blutwert von T3 liefert nur eine sehr vage Aussage darüber, ob ausreichend T3 vorhanden ist, da T3 unmittelbar in den Zielorganen aus T4 gebildet wird.
T4 wird daher auch als Prohormon bezeichnet. Die tatsächliche Versorgung der Zielorgane mit T3 lässt sich anhand des
Blutwertes nicht ermitteln.
Eine Aussage über die Funktion der Schilddrüse ist über T3 nicht möglich. Lediglich bei Windhunden (und anderen Hunderassen, die im Normalfall einen sehr niedrigen
T4-Wert besitzen) wird T3 als zusätzliches Diagnosekriterium herangezogen.
Der T3-Wert wird stark von verschiedenen Faktoren beeinflusst, z. B. von NTI.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird der T3-Wert vom Körper zunächst aufrechterhalten bzw. kann anfangs, bei einer beginnenden Schilddrüsenunterfunktion, ansteigen: die Schilddrüse gibt vermehrt T3 ab und die Umwandlung von T4 in T3 im Körper wird gesteigert. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer Jodmangelversorgung wird ebenfalls vermehrt T3-Wert in der Schilddrüse gebildet, sodass der T3-Wert ansteigt.
Erst mit Fortschreiten der Schilddrüsenunterfunktion fällt auch der im Blut messbare T3-Wert ab.
Durch eine Substitution wird der Mangel an T4 ausgeglichen und der T4-Gehalt im Blut steigt wieder deutlich an. T3 wird ausreichend gebildet. Aus dem Körper erfolgt keine „Bedarfsanforderung“ an die Schilddrüse zur Bildung von Hormonen. Die Schilddrüse stellt bei ausreichender Substitution die Produktion von Hormonen weitgehend ein.
Der T4-Anstieg bei Substitution ist u.a. abhängig von der Dosis und von dem im Darm aufgenommenen T4, also dem, was tatsächlich im Körper zur Verfügung steht.
Für T3 gibt es verschiedene Verlaufskurven in Abhängigkeit von dem T3-Verlauf während der Krankheitsentstehung.
Hat sich der T3-Wert aufgrund der Schilddrüsenunterfunktion kompensatorisch erhöht, fällt der T3-Wert bei einer Substitution ab.
Dies ist vor allem bei einer früh festgestellten Schilddrüsenunterfunktion der Fall.
Ist der T3-Wert bei einer stark fortgeschrittenen Schilddrüsenunterfunktion aufgrund der nachlassenden Schilddrüsenkapazität gefallen, erhöht sich bei einer Substitution neben dem T4-Wert auch der T3-Wert.
Hat sich der T3-Wert während der Entwicklung der Schilddrüsenunterfunktion nicht verändert, ist nicht mit einem nennenswerten Anstieg von T3 im Laufe der Substitution zu rechnen. Im Normalfall wird keine wesentliche dauerhafte Veränderung des T3 (bei einer adäquaten Dosierung) auftreten.
Gleiches gilt, wenn der T3-Wert im Zuge der Schilddrüsenunterfunktion zunächst gestiegen ist und dann mit fortschreitender Erkrankung abfällt und die Diagnose ungefähr zum Zeitpunkt erfolgt, wenn sich das abfallende T3 im Normalbereich befindet.
Es ist daher nicht ohne Weiteres möglich, den T3-Wert zur Beurteilung der Dosierung oder zur Bestätigung der Diagnose heranzuziehen.
Auszug Literatur
Scott-Moncrieff JC: Hypothyroidism. In: Feldman EC, Nelson RW, Reusch C, Scott-Moncrieff JC, Behrend E. Canine and Feline Endocrinology. 4th Edition. Oxford: Elsevier Ltd; 2014
Zimmermann B: Dr. Jekyll & Mr. Hund. Stuttgart: Thieme; 2018
bz
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